Sonderprojekte zwischen Bayern und Georgia

Dr. Markus Fuchs

Lehrstuhl Geomorphologie
Universität Bayreuth


Dr. K. Frankel

School of Earth and Atmospheric Sciences
Georgia Institute of Technology

Kombinierte 10Be Oberflächen- und OSL-Datierung von Schwemmfächern

Schwemmfächer stellen bedeutende Paläoumweltarchive dar, die helfen, das Paläoklima über längere Zeiträume zu rekonstruieren. Diese Informationen sind notwendig, um zukünftige Klimaentwicklungen besser abschätzen zu können und Klimamodelle zu testen. Um natürliche Archive wie Schwemmfächer als Paläoumweltproxies nutzen zu können, ist das Wissen über die Alter der Proxies von fundamentaler Wichtigkeit. Die Datierung von Schwemmfächern mittels 10Be Oberflächendatierung in Kombination mit OSL Sedimentadatierungen stellt dabei einen innovativen Ansatz dar, den es in den Projekt zu verfolgen gilt.

Abschlussbericht

Insgesamt wurden 17 Gesteinsblöcke für die 10Be Oberflächendatierung beprobt. Die Gesteinsblöcke stammen von der Oberfläche eines Schwemmfächers, sowie von der Oberfläche eines Sedimentrückens, der im Tal des dazugehörigen Schwemmfächers liegt. Zusätzlich wurden Sedimentproben für die Datierung mittels optisch stimulierter Lumineszenz (OSL) von den gleichen geomorphologischen Objekten genommen, die auch für die 10Be Datierung herangezogen wurden. Die 10Be Proben wurden an US-Einrichtungen aufbereitet und gemessen, die OSL Proben wurden in Bayreuth / Deutschland aufbereitet und werden dort noch gemessen.

Die ersten 10Be Ergebnisse der Gesteinsblöcke zeigen deutlich Holozäne Alter, mit vermutlich drei Akkumulationsphasen. Diese Alter sind mit den sedimentologischen und geomorphologischen Befunden konsistent, was auf ihre Richtigkeit hindeutet. Die Validierung der 10Be Datierungen mittels OSL ist in Bearbeitung, erste Testmessungen der Äquivalenzdosis zeigen jedoch eine gute Übereinstimmung beider Datierungstechniken. Wir konnten somit zeigen, dass beide Techniken für die Datierung von Sedimenten des Untersuchungsgebietes im SW der USA sehr vielversprechende Ergebnisse zur Rekonstruktion des Paläoklimas liefern.

In Zukunft werden die US amerikanischen und deutschen Labore im Bereich der Oberflächen- und OSL Datierung eng zusammen arbeiten, um neue Chronologien für den Südwesten der USA zu entwickeln, und um die Veränderungen des Paläoklimas besser zu verstehen. Sowohl ein Labor- und Geländeaufenthalt, als auch ein anschließender Forschungsantrag ist bereits für das Jahr 2011 geplant.

 

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