Wolfgang-Hillen-Sommerschule 2017

Internationale Summer School zur energetischen Nutzung von Biomasse – Bayerisch-Kalifornische Perspektiven

Termin 1: 25.-30. Juni 2017 – Davis, California, USA & Termin 2: 3.-11. April 2018 – München, Deutschland

Die energetische Nutzung von Biomasse zur Produktion von Wärme, Strom oder Kraftstoffen stellt einen wichtigen Weg dar den Anteil der erneuerbaren Energien zu steigern. Sowohl in Bayern als auch in Kalifornien besteht großes Potenzial für den weiteren Ausbau der Biomassenutzung. In beiden Ländern wird daher umfassend an unterschiedlichen Nutzungsmöglichkeiten geforscht. Diese Forschungsaktivitäten werden im Rahmen der internationalen Summer School vorgestellt und gemeinsam mit den Teilnehmern diskutiert und erarbeitet. Dabei werden Themen aus den Bereichen Biomasse-Vorbehandlung, Vergasung und Verbrennung behandelt.

Der erste Teil der Summer School wird am Biological and Agricultural Engineering (BAE) Department der University of California in Davis durchgeführt. Nach einer allgemeinen Einführung folgen Seminare aus den folgenden Bereichen: Life Cycle Assessment verschiedener Prozessrouten, Modellierung von Vergasungsprozessen, Biologische Prozesse zur Biomassenutzung, u.v.m.

Neben den Seminaren wird in Exkursionen ein praktischer Einblick in verschiedene Anlagen vermittelt. Unter anderem sind Exkursionen zu den folgenden Orten geplant: UC Davis Biogasanlage, Woodland Biomassekraftwerk, Dixon Ridge Farm’s Walnuss co-Vergasung, Woodland Biomass Research Center und West Biofuels Vergasungsanlagen. Der letzte Baustein der Summer School sind Laborkurse, in denen die Arbeit mit Laborgeräten (u.a. XRD, TCD, GC-SCD & -FID) zur Charakterisierung von Brennstoffproben und zur Analyse der Prozessgase vermittelt wird.

Der zweite Teil der Summer School wird vom Lehrstuhl für Energiesysteme der Technischen Universität München organisiert. Auch diese Veranstaltung besteht aus Seminaren, Kursen im Labor sowie mindestens einer Exkursion zu einem industriellen Biomassekraftwerk. Die Seminare werden von eingeladenen Gästen verschiedener bayrischer und europäischer Institutionen geleitet und decken viele Bereiche von der Biomasseaufbereitung bis zur Vergasung ab.

Die Zielgruppe der Summer School sind Studierende in Masterprogrammen sowie interessierte Doktoranden. Durch eigene Vorträge und aktive Mitarbeit wird eine enge Kooperation zwischen den Teilnehmern ermöglicht und gefördert. Ein Rahmenprogramm rundet die wissenschaftliche Arbeit ab.

Weitere Informationen zum Programm, sowie zur Anmeldung werden zeitnah auf den Websites der Partner veröffentlicht: http://www.es.mw.tum.de; https://faculty.engineering.ucdavis.edu/jenkins/.
E-Mail: summerschool.les.mw@tum.de.

 

Abschlussbericht (Teil 1: 25.-30. Juni 2017, Davis, CA)

Der erste Teil der Wolfgang-Hillen-Sommerschule 2017 fand vom 25.-30. Juni 2017 an der UC Davis statt. Die 16 Teilnehmer/innen aus Bayern (TUM, FAU) und Kalifornien (UC Davis, UC Riverside), sowie zwei Gäste aus Belgien (KU Leuven) bzw. von der TU Berlin beschäftigten sich eine Woche lang intensiv mit der energetischen Nutzung von Biomasse.

Durch die unterschiedlichen Hintergründe und Forschungsschwerpunkte der Teilnehmer-/innen und das inhaltlich breit aufgestellte Programm wurden viele zentrale Aspekte verschiedener Prozessschritte diskutiert. Neben Vorträgen und Diskussionsrunden wurden die Bedeutung der Biomasse und unterschiedliche Anwendungsfälle in zwei Workshops und insgesamt vier Exkursionen beleuchtet.

Zu Beginn der Summer School durften sich alle Teilnehmenden in Kurzvorträgen vor-stellen und über ihre thematischen Interessen berichten. Nach dem Welcome-Lunch und der offiziellen Begrüßung durch Prof. Bryan Jenkins (UC Davis) sowie Sebastian Fendt (TUM) fand eine Führung über den Campus und durch die Labore und Technika der Universität statt.

Am Montag besuchten die Teilnehmer/innen der Summer School das erste Bioenergie-Symposium der German American Chamber of Commerce (GACC) in Sacramento. In diversen Fachvorträgen wurde die Rolle von Biogas sowie die Reststoffverwertung in Kalifornien diskutiert und bewertet. Dabei wurden immer wieder die strikte Klimaschutz-strategie der kalifornischen Regierung und die Unabhängigkeit von zentralen Vorgaben aus Washington betont.

Von Dienstag bis Freitag wurden dann überwiegend Themen aus dem Bereich der thermo-chemischen Nutzung von Biomasse vorgestellt. Externe Redner (z.B. Bill Orts, USDA) ergänzten die Beiträge der UC Davis und der TUM. Am Freitag besuchten die Teilnehmer/innen verschiedene Ein-richtungen und Firmen in Berkeley vom Start-Up (All Power Labs) bis zur High-Tech-Forschungseinrichtung (JBEI, ABPDU). [Abbildung: Teilnehmer/innen der Summer School vor dem Circle Draft-Vergaser von WestBiofuels in Woodland.]

Das Feedback der Teilnehmenden war äußerst positiv und die Vorfreude auf den zweiten Teil in München ist bei allen Beteiligten sehr groß!

Abschlussbericht (Teil 2: 3.-11. April 2018, München, By)

Der zweite Teil der Wolfgang-Hillen-Sommerschule 2017/18 fand vom 03.-11. April 2018 an der TU München statt. Die 17 Teilnehmer/innen aus Bayern und Kalifornien sowie ein Gast aus Belgien beschäftigten sich eine Woche lang intensiv mit der energetischen Nutzung von Biomasse.

Aufbauend auf dem ersten Teil wurden durch die breite Aufstellung der Teilnehmer/innen verschiedene Aspekte der energetischen Nutzung von Biomasse beleuchtet. Neben Vorträgen und Diskussionsrunden wurden die Bedeutung der Biomasse und unterschiedliche Anwendungsfälle in zwei Workshops und insgesamt vier Exkursionen beleuchtet und gemeinsam erarbeitet.

Am ersten Tag der Summer School wurden die Teilnehmer an der TUM in Garching offiziell begrüßt. Danach fand eine Führung durch den Lehrstuhl für Energiesysteme und über den Campus statt, wobei Technika und Labore präsentiert und erklärt wurden. [Abbildung: Die Teilnehmer/innen der Summer School im TUM Akademiezentrum.]

Am Mittwoch besuchten die Teilnehmer/innen die Sunliquid Pilotanlage von Clariant in Straubing, in welcher aus dem Reststoff Stroh Ethanol gewonnen wird. Nach dem Mittagessen wurde eine nahegelegene Biogasanlage besichtigt, in welcher Biogas aufbereitet und ins Erdgasnetz eingespeist wird. Anschließend ging es mit dem Bus weiter ins TUM Study Center Raitenhaslach nahe Burghausen. Am Nachmittag konnten die Teilnehmer/innen in den historischen Räumen des TUM Study Centers ihre eigene Forschung vorstellen.

Die restlichen Tage wurden in Raitenhaslach und am Campus Garching mit Vorträgen externer Redner verbracht. Neben grundlegenden Vorlesungen von Professoren der TUM wurden Themenkomplexe, wie etwa die Erzeugung von biogenen, flüssigen Energieträgern für den Flugverkehr behandelt. Vertreter aus Industrie (z. B. Siemens) und von Forschungsinstituten (z. B. Fraunhofer Institut, Bauhaus Luftfahrt) haben von aktuellen Trends und Aspekten in der Forschung berichtet.

Das Programm wurde mit Exkursionen nach Grassau zu einem Biomassehof sowie nach Gendorf zu Clariant Products aufgelockert. Weiterhin wurden zwei Workshops durchgeführt. Zum einen wurden Ideen für das Projekt CleanTechCampus entwickelt um die Energieversorgung am Standort Garching nachhaltiger zu gestalten. Zum anderen die Teilnehmer/innen in der praktischen Charakterisierung von Biomasse geschult. [Abbildung: Teilnehmer/innen der Summer School am TUM Study Center Raitenhaslach.]

Das Feedback der Teilnehmenden war äußerst positiv, und es bleibt zu hoffen, dass in Zukunft weitere Summer Schools organsiert werden können!

Weiterführende Links:
http://www.es.mw.tum.de/summerschool/